2. | Familienaufstellungen

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In der Bezugsgruppe üben wir uns dann anhand von aktuellen Konflikten, in denen sich die Patient:innen befinden, in Gewaltfreier Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg, indem wir gemeinsam bessere Möglichkeiten den eigenen Standpunkt auszudrücken kreieren. Es ist immer wieder spannend zu hören, wie das dann z.B. im nächsten Telefongespräch mit dem Ex oder der Mutter rüberkam.

Oft ist das schon sehr befreiend und belebend.

Dann schauen wir uns an, woher unsere Schwierigkeiten zu selbstbewusster, freundlicher und wirklich konfliktlösender Kommunikation kommen.

Warum fühlen wir uns sofort so persönlich gekränkt, werden sauer und aggressiv oder halten den Mund? Woher kommen Ärger, Wut, Angst und Verzweiflung, Leere und Abgestumpftheit?

Wo liegen die Ursachen für unsere aktuellen unglücklichen Beziehungen und (selbst-) zerstörerischen Verhaltens- und Kommunikationsweisen? 

Sie wurden in der Herkunftsfamilie oder sogar generationenübergreifend in uns gelegt, ohne dass wir uns darüber klar sind. Um diese zu erkennen, zu verstehen, aufzuarbeiten und zu verändern schlage ich eine Familienaufstellung vor. Im Moment auf dem Tablett, da wir uns ja in Corona-Zeiten leider nicht anfassen dürfen.  

Es geht dabei immer um Befreiung von alten Mustern, die unsere Autonomie und unsere Selbstliebe und damit auch eine liebevolle und freundliche Beziehung zu unseren Kindern, zum Partner, zu unseren Eltern oder auch Geschwistern blockieren. 

Wir hatten meist keine feinfühligen und einfühlsamen Eltern, die uns schon von Anfang an unsere Gefühle gespiegelt hätten, indem sie diese einfach ausdrückten: „Du bist jetzt traurig, wütend, verzweifelt“ und so weiter. Oft sagten sie stattdessen: „Du brauchst nicht zu weinen, ich bin doch da“ oder „Hör auf zu weinen, Jungen weinen nicht“ oder „Sei keine Heulsuse“ und hindern damit ihre Kinder daran, ihre Gefühle wahrzunehmen, anzunehmen, auszuleben und sich dann wirklich zu beruhigen. Die Information für das Kind ist: das Gefühl ist nicht in Ordnung, unterdrücke es, sei stark und so kann sich die reinigende und dann beruhigende Wirkung des Gefühls nicht entfalten. 

Genau das kann aber in einer Aufstellung passieren.



Literatur:

Gunthard Weber (Hrsg.), Zweierlei Glück, Das klassische Familienstellen Bert Hellingers

Ich schätze die Aufstellungsarbeit von Dr. med. Gunthard Weber sehr. 

Ich nahm an verschiedenen Fortbildungsseminaren z.B. 2005 und 2008 und an der von Gunthard Weber und Stefan Hausner gemeinsam geleiteten zweiteiligen Seminarreihe „Therapeutische Aufstellungsarbeit in psychosomatischen Kliniken“ 2009 und 2010 im Wieslocher Institut für systemische Lösungen teil. 2004 hatte ich die Familienaufstellungsarbeit in die psychosomatische Reha-Klinik, in der ich arbeite, gebracht.

www.gunthard-weber.de 

Gewaltfreie Kommunikation www.gfk-info.de 

Zum Thema Gefühle zulassen, siehe auch: 

Eckart Tolle, Eine neue Erde z.B. auf S. 193 ff.

Maria Sanchez, Die revolutionäre Kraft des Fühlens

Margret Mees